Schon während meiner ersten Schwangerschaft 2020 spielte ich mit dem Gedanken einer Hausgeburt. Damals ließ ich mich aber leider von den vielen negativen Geburtsgeschichten und von meinem Umfeld ängstigen. Ich konnte nicht genügend Vertrauen in meinen Körper aufbauen und so wurde unser erster Sohn „ganz gewöhnlich“ in einer Klinik geboren.

 

Auf unser zweites Wunder mussten wir einige Zeit warten. Währenddessen beschäftigte mich das Thema Hausgeburt immer wieder – auch durch zwei Freundinnen, die für sich diesen Weg gewählt hatten. Mir wurde bewusst, wie viele Interventionen während meiner ersten Geburt tatsächlich unternommen wurden. Und dass mich das ständig aus meinem Atemrhythmus und meinem „in-mich-gekehrtsein“ herausbrachte und meine Geburtsarbeit eigentlich behinderte. Viele Interventionen waren mir während der Geburt gar nicht bewusst oder mir wurde gar nicht die Wahl gelassen sie abzulehnen. Durch Mangel an Information und Selbstbewussten ließ ich auch alles zu.

 

Als ich endlich wieder schwanger war, war für mich klar, dass es dieses Mal anders laufen sollte. Ich wollte alles so „natürlich“ wie möglich halten – keine unnötigen Interventionen, stattdessen Vertrauen zu meinem Körper, Verbindung zu meinem Baby und viel mehr Information und Wissen. Schon früh rief ich Birgit an, die mir von einer Freundin wärmstens empfohlen wurde, und wir vereinbarten ein Treffen um uns kennenzulernen. Danach war ich absolut sicher, dass ich dieses Mal eine Hausgeburt möchte und zwar mit Birgit als Hebamme.

Mein Mann war zunächst skeptisch und ihn plagten ein paar Zweifel. Es war aber zwischen uns beiden klar, dass die letztendliche Entscheidung darüber ich trage. Er sagte, er könne das als Mann nicht richtig einschätzen und sich nicht so einfühlen und es sei schließlich mein Körper. Meine Sicherheit (und einige Informationen) strahlte mit der Zeit auf ihn über, und er unterstützte mich.

Ich ließ auch die Vorsorgen von Birgit übernehmen und es war ganz anders als bei meiner Frauenärztin. Birgit hatte wirklich Interesse daran, wie es mir geht und behandelte mich wie einen mündigen Menschen, dem man eigene Entscheidungen zutrauen kann. Durch ihre kompetente und empathische Begleitung konnten wir der Geburt gelassen und mit Vorfreude entgegenblicken.

 

6 Tage nach ET war es dann so weit. Ich hatte schon ungefähr seit zwei Wochen nächtliche Vorwehen, so auch an diesem Tag. Sie wurden aber im Laufe des Morgens stärker und ich fühlte, dass es heute so weit sein könnte. Als die Wehen regelmäßiger wurden, rief ich meinen Mann aus der Frühschicht nach Hause und rief Birgit an. Wir hatten vereinbart, dass ich mich frühzeitig melden würde, da sie eine knappe Stunde Anfahrtszeit hat. Die Wehen kamen alle 5-6 Minuten aber waren noch leicht zu veratmen und so vereinbarten wir, dass ich mich wieder melden würde. Unser großer Sohn wurde von der Oma abgeholt und mein Mann baute im Wohnzimmer den Geburtspool auf, den wir online gemietet hatten. Gegen elf Uhr ließen die Wehen allmählich nach. Wir gingen spazieren, um sie wieder anzuregen aber es tat sich nichts mehr. Ich rief also Birgit wieder an, um Bescheid zu geben und da sie gerade in der Nähe war, kam sie vorbei. Sie beruhigte uns, dass das beim zweiten Kind häufig vorkommt, und dann meist in der Nacht die Geburt weitergeht. Sie riet mir, mich hinzulegen und auszuruhen. Sie sagte, ich solle mit meinem Baby reden, mich von der Schwangerschaft verabschieden und ihm erklären, dass eine neue Reise beginnt auf der wir es begleiten und dass wir uns schon darauf freuen es in den Armen zu halten. Es waren sehr schöne Worte und ich tat genau das.

 

Als ich gegen 15:30 Uhr wieder aufstand, hatte ich einen Blasensprung und die Wehen waren zurück, stark und regelmäßig alle 4 Minuten. Wir riefen Birgit erneut an und sie war zum Glück gerade bei einem Termin in der Nähe. So konnte sie danach 20 Minuten später schon bei uns sein. Zunächst kniete ich auf einer Matratze, die wir vor dem Sofa liegen hatten und ich musste mich schon sehr darauf konzentrieren, die Wehen zu veratmen. Birgit drückte unter den Wehen mit der Hand gegen meinen Steiß, was mir sehr gut tat. Gefühlt wurden die Wehen mit jeder einzelnen Welle stärker, viel schneller als ich es von meiner ersten Geburt kannte. Birgit erinnerte mich daran, ob ich in den Pool steigen wollte und sie und mein Mann halfen mir dabei. Kurz danach hatte ich schon Presswehen, die wahnsinnig anstrengend waren, da das Baby ein Sternengucker war. Birgit regte zweimal einen Positionswechsel an, der mir dabei half. Als um 18:05 Uhr unser kleiner Ludwig zur Welt kam, war es einfach nur unbeschreiblich schön Zuhause zu sein und ihn in unserem Wohnzimmer willkommen zu heißen.  Birgit war immer da, wenn ich sie gebraucht habe, sie schien genau zu wissen wann ich sie brauche und was mir gut tun würde, ohne dass ich etwas sagen musste. Ansonsten war sie total im Hintergrund, sodass ich sie kaum wahrgenommen habe und mich voll und ganz auf die Geburtsarbeit konzentrieren konnte. Ohne mich auch nur einmal vaginal zu untersuchen, wusste sie genau wie weit die Geburt fortgeschritten war und ich fühlte mich einfach nur sicher und in den allerbesten Händen.

Hinterher erfuhr ich von Birgit, dass sie unter den Presswehen ein paar Mal Ludwigs Herztöne kontrolliert hatte, da er wohl etwas zu kämpfen hatte. Sie tat das aber auf so ruhige und subtile Art und Weise, dass ich es kaum mitbekam und mich nicht sorgte. Im Krankenhaus wäre das sicher anders gelaufen.

 

Birgit und mein Mann halfen mir zurück auf die Matratze und wir konnten sofort lange und ungestört kuscheln. Nachdem kurz darauf die Plazenta geboren wurde und die Nabelschnur auspulsiert war, wurde abgenabelt. Birgit nähte meinen Dammriss und blieb noch bis ca. 21 bei uns, versorgte uns und stellte sicher, dass alles gut klappt (erstes Stillen, Toilettengang etc.). Mein Mann war damit beschäftigt aufzuräumen und den Pool wieder abzubauen. Er sagte, es täte ihm gut jetzt etwas tun zu können, um seine Anspannung abzubauen. Ganz anders also als im Krankenhaus. Wir erhielten nützliche Infoblätter, was in den ersten Stunden und Tagen wichtig ist und ein wundervolles Willkommensgeschenk von Birgit.

 

Diese Geburtserfahrung hat meinen Mann und mich absolut und zu 100% darin bestärkt, dass eine Hausgeburt die richtige Entscheidung war, und wir würden uns beide zu jederzeit sofort wieder dafür entscheiden. Ich konnte für mich persönlich sehr viel Positives aus dieser Geburt mitnehmen und sehr daran wachsen - dass ich meinem Körper, mir selbst und meinen Entscheidungen mehr zutraue und meine Überzeugungen mehr durchsetze.


Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und unbeschreiblich froh, dass wir mit Birgit gemeinsam diese Reise unternehmen durften. Wir denken oft und gerne an diese Geburt zurück. DANKE, liebe Birgit.

Ich komme gerne auch zu Ihnen
Ich komme gerne auch zu Ihnen

Birgit Landwehr

Hebamme

MSc Salutophysiologie

Bindungs- und Ressourcenstärkung in Ausbildung

Lochenbach 10

86736 Auhausen

09082-911747

email: birgit@hebammenpraxis-landwehr.de