Hallo,
die Geburtsgeschichte unserer Mila steht unter dem Motto: „Birgit bringt Sushi mit“. Aber von Anfang an. Wie auch schon in der Geburtsgeschichte unseres ersten Kindes Levi hier ein paar Eindrücke von mir:
Nachdem wir bei der Geburt unseres ersten Kindes Levi nur positive Erfahrungen mit einer Hausgeburt bei Birgit hatten, war für uns sofort klar, dass wir das wieder so haben möchten. Die räumliche Situation war diesmal aber eine andere. Wir waren von unserer Dachgeschosswohnung in Nördlingen mit doch geringer Entfernung zum Krankenhaus in das Elternhaus meines Vaters in Erlbach umgezogen. Hier hatte ich Anfangs bezüglich der Entfernung etwas bedenken, aber dies war für uns kein Grund etwas zu ändern.
Die Schwangerschaft und die Vorbereitung auf die Geburt bei Kind Zwei war etwas anders als bei Kind Eins. Wo man sich doch noch bei Kind Eins mehr Sorgen machte, oder mehr auf sich achtete, war dies natürlich mit einem Geschwisterkind nicht mehr so einfach. Jana war auch noch bis zum Schluss beruflich unterwegs. Levi forderte auch. Wir haben uns trotzdem in der Vorbereitung auf die Geburt für einen Geburtsvorbereitungskurs entschieden, weil wir aus dem Kurs von Levi doch einige gute Bekanntschaften gezogen haben mit denen immer noch Austausch besteht. Jana hat auch wieder in den letzten Wochen vor der Geburt auf die Ernährung geachtet, wobei, ich glaube, nicht mehr so streng wie bei der ersten Geburt. Sie war nur etwas nervös, das der Zeitraum für die Hausgeburt verstreichen könnte. So hatten wir die Woche vor der Geburt bereits Wehen, welche sich dann aber wieder verflüchtigten, was dann Jana wieder nervös machte. Wenn ich die 40 Wochen jetzt betrachte muss ich sagen, dass es uns Mila aber nicht allzu schwer gemacht hat. Pünktlich, wie die Maurerin machte sich dann Mila am 14.06.2025 (errechneter Termin) auf, um auf die Welt zu kommen:
Es war der heißeste Tag seit Wochen. In der früh um 8:00 Uhr bemerkte Jana, dass sich wohl der Schleimpfropf?!? gelöst hätte, was Sie dann sicher machte, dass es jetzt wirklich losging. So gegen 11:30 Uhr haben wir dann Levi und Monti, unseren Hund, zu den Großeltern verfrachtet. Wir haben dann alles, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie bei Levi aufgebaut. Die Matratze vorm Sofa, alle vorbereiteten benötigten Hilfsmittel daneben. Das für mich wichtigste Utensil, war wieder das Handy mit der Wehen-App. Ich habe die Zeit nicht mehr ganz in Erinnerung, aber ich glaube wir haben so gegen 13 Uhr anfangen zu messen. Um uns abzulenken und auch die Zeit zu überbrücken, haben wir begonnen Filme zu schauen. Seichte Kost sollte es sein und so kamen wir auf den Teeniefilm „Plötzlich Prinzessin“, was sich dann später auch als wahr herausstellen würde. Wie schon bei Levi, gab Jana das Kommando bei Beginn und Ende der Wehe und ich überwachte mit der App. Während des Films waren die Wehen noch mit ca. 20 min. wirklich weit auseinander, was uns zur Fortsetzung „Plötzlich Prinzessin 2“ brachte. Außerdem hatten wir in der Phase der Geburt auch noch Unterhaltung von unserer Nachbarschaft. An diesem Tag war die Hochzeit unserer Nachbarn in einem Zelt hinter Ihrem Haus. Die Brautentführung war dann vermutlich in Ihren Stadel, welcher nicht weit entfernt von unserem Haus war, so dass wir gefühlt auf unserem Sofa beim Brautverzug mitgemacht haben. Während „Plötzlich Prinzessin 2“ und des Brautverzugs haben sich dann die Wehen auf ca. 10-15 min verkürzt. Der Film war aus und dann wurde es rasant. „Plötzlich Prinzessin 3“ wurde nie gedreht, wir brauchten Ihn aber auch nicht.
Auf einmal kamen die Wehen wechselhaft mit nur 3 Minuten und dann wieder mit 10 Minuten. Da Birgit im Geburtsvorbereitungskurs gesagt hat, dass ich beim Zweiten eher früher anrufen sollte, habe ich mir gedacht ich nehme mal den Hörer in die Hand. Ich habe kurz die Situation geschildert und Birgit meinte, Sie mache sich mal auf den Weg. In der Zeit zwischen Anruf und Birgits Ankunft hatten sich die Wehenabstände nochmal reduziert. Auf einen Schnalz immer wieder nur noch 3 Min. Bei Levi hatten wir ganz lange Zeit Abstände von 5 bis 10 Min. Die hat Mila komplett übersprungen und als Birgit da war gings im Turbotempo weiter. Birgit hat sich erst mal Überblick verschafft und mir einen vor Jana verstecken Daumen hoch gegeben, was mich erstmal beruhigte. Wie schon gesagt, das Turbotempo ging weiter. Birgit war um 18:00 Uhr da und es ging direkt in die Austreibungsphase. Mila ließ sich auch nicht zweimal bitten. Was mich in der Phase irritiert hatte, was ich bei Levi vor Aufregung gar nicht so mitbekommen habe, Birgit begann alles zu protokollieren und mitzuschreiben. Fiel mir bei Levi Null auf. Fand nur übelst verrückt als Birgit um 18:40 Uhr sagt, der Kopf ist da und den Stift nimmt und das protokolieren muss. Es fehlte also noch das schwierigste, die Schultern. Aber Mila machte keine Probleme, drehte sich rein und 18:46 Uhr… Voila ein Mädchen. Wir wussten das Geschlecht vorher wieder nicht. Birgit hat uns noch irritiert, weil Sie Junge meinte, aber ich habe gesagt, ich habe jetzt nichts gesehen. Es hat die Namensfindung für uns doch deutlich erleichtert. Mila machte wieder keine Probleme, an die Brust gelegt und los gings mit Trinken.
Nach etwas Kuschelzeit zwischen Mama und Tochter durfte der Papa wieder die Nabelschnur übernehmen. Dann gings an die Nachgeburt, was jetzt nichts für Leichtgesottene war. Jana musste auf den Hocker. Egal, die Nachgeburt war relativ schnell da. Wir haben Birgit dann noch ne toll Aufgabe gegeben: Jana wollte Globuli aus der Plazenta und Birgit musste kleine Stücke von dieser in Mini-Reagenzgläser abfüllen. Sie hat geflucht, aber bei so einer schnellen Geburt war das wohl inklusive 😊 Ich kümmerte mich in der Zeit um Mila und Jana. Es gab noch Schreibkram und dann war der Kurzauftritt von Birgit um ca. 21 Uhr beendet.
Nachdem Birgit weg war, kamen dann die stolzen und aufgeregten Levi mit Uroma, Oma, Opa und Cousine zum ersten Kennenlernen. Die erste Nacht verbrachten wir mit Mila auf der neu bezogenen Geburtsmatratze, was für uns am leichtesten erschien. Vor dem Einschlafen natürlich der Gedanke, voll Cool wie das wieder alles funktioniert hat. Am nächsten Tag dann der Umzug ins Wochenbett. Birgit kam zur Nachsorge, die nächsten Tage auch, alles war wie gewünscht.
Jetzt werdet Ihr euch Fragen, warum heißt die Geschichte denn nun „Birgit bringt Sushi mit“. Jana ist leidenschaftlich gerne Sushi, was natürlich in der Schwangerschaft ein Problem war. So habe ich Ihr versprochen, wenn alles Gut geht, hol ich Ihr was beim Batu (Japaner in Nördlingen). Da Birgit am nächsten Tag bei Nördlingen beruflich unterwegs war, hat Sie uns das Essen zur Nachsorge frei Haus geliefert. Wir haben dann zusammen mit Ihrem Mann Walter, der auch vorbeikam, bei uns gegessen.
Unsere Mila macht uns große Freude! Danke, Birgit!